Künstlerstatement In meiner künstlerische Arbeit setzte ich mich mit dem Thema von der Wahrnehmung der Existenz in der Welt, zum Beispiel mit der körperlich-räumlichen Grenze sowie Orientierungs- und Kommunikationssysteme in unsere Gesellschaft auseinander. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist auch motiviert durch mein mehrfaches geworfen sein in eine mir unvertraute und fremde Kultur. Mit meiner künstlerischen Arbeit konfrontiere ich mich und damit auch den Betrachter mit der Frage, wie Realität entsteht, wie Existenz in der Welt definiert ist, wie sie wahrgenommen wird und wie das Individuum Realität generiert.

*1986 New York City, U.S.A. 

grown up in Tokyo, Japan lives and works Berlin und Halle nationality: Japanese

Exhibition

solo exhibition

3 June – 25 June 2023 
»The Power of X-Series NO.2«

kunsTraum
Schloss Johannisberg
Schlossallee 1, 65366 Geisenheim

group exhibition

23 September – 25 September 2022 
»EARTH«

Kinstlerhaus Metternich
Münzplatz 8, 56068 Koblenz

group exhibition

22 September – 27 October 2019
»Wahlheimat«

Kunstverein Bad Dürkheim e.V.
Leiningerstraße, 67098 Bad Dürkheim

group exhibition

4 June – 24 June 2019
»Mixed Tape«

Kunst im Abgeordnetenbüro
Manfred Geis, MdL . Abgeordnetenhaus des Landtags
Kaiser-Friedrich-Str. 3 . 55116 Mainz, Germany

group exhibition

20 October – 25 November 2018
»FLUX4ART«

Kunstverein Germersheim
Zeughausstraße, 76711 Germersheim

Awards

2017

Emy-Roeder-Preis 2017 (Förderpreis), Ludwigshafen, Germany

2010

Preis for the best Graduation works (Musashino Art University), Tokyo, Japan

2008

Art Meets Architecture Competition 2008 (AAC 2008) (selected), Tokyo Japan

Education

2013 to 2015

Hochschule Koblenz Institut für Künstlerische Keramik und Glas, Höhr-Grenzhausen, Germany (Prof. Jochen Brandt, Prof. Jens Gussek, Prof. Anne Wenzel) Department: fine arts, ceramic Master of Arts, July 2015

2014

Universität der Künste Berlin, Berlin, Germany (visiting studies) (Prof. Via Lewandowsky)

2006 to 2010

Musashino Art University, Tokyo, Japan

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MIKILIN(AT)GMX.NET

Die Arbeit »Berliner Straßennamen (Maßstab 1:22 500)“ ist eine circa 150 cm hohe und 200 cm breite Zeichnung mit unlesbaren Berliner Straßennamen. Als Vorlage wurde die Berliner Stadtkarte Maßstab 1:22 500 aus dem KNICK MICH Verlag 2016 verwendet. Die ursprünglichen Berliner Straßennamen auf dieser Stadtkarte wurden an ihren ursprünglichen Positionen auf der Karte auf Transparentpapier 1:1 übergetragen. Beim Durchzeichnen wurden sie aber in unlesbare, abstrahierte, schwarze Linienmuster umgewandelt. Dadurch entstand eine auf den ersten Blick unlesbare Stadtkarte. Dadurch zeigt sich aber eine andere Ebene der Realität. Normalerweise orientieren wir uns bei normalen Stadtkarten an den Straßennamen, um Stand- und Zielorte auszumachen. Wir belegen den eigenem Wohn- oder auch Arbeitsort mit Straßennamen. Damit bestimmen wir nicht nur unsere Orientierung sondern vor allem auch die eigene Existenz in unserer Realität. Aber in dieser Arbeit besitzt die abstrahierte Stadtkarte ihre eigentlichen Funktionen nicht mehr. Sie zeigt aber dafür die Spuren von Besiedelung, Kultur, menschlicher Macht und die Dynamik der Stadt. Eine unbestimmtere, abstraktere aber doch wesentlichere Ebene der Realität wird sichtbar.

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Für die Arbeit »Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Logisch-philosophische Abhandlung, edition suhrkamp, SV« verwendete ich aufgrund meines Interesses für die Logik der Sprache, das Buch von Ludwig Wittgenstein „Tractatus logico-philosophicus“. Er ist einer der bedeutendsten Philosophen der Logik, der Sprache und des Bewusstseins. Er zeigte in seiner Sprachphilosophie die Grenze der Erklärung der Welt durch Sprache auf. Bei diesem Philosophen versuche ich auf meine künstlerischen Fragen zu Logik und Sprache Antworten zu finden. Der abstrahierte Text des Buchs von Wittgenstein wird dabei von mir auf Papier übertragen. Bei dieser Arbeit raube ich der Sprache, durch den Prozess der Abstraktion des ursprünglichen Textes, ihre Bedeutung. Ich entziehe ihr alle logischen Bauteile und sinntragenden Elemente. Zurück bleibt ein Rest oder eine Spur. Dieser Anteil ist für die Sprache nicht logisch-semantisch und bildet den künstlerischen, also einen materiellen, sinnlichen Aspekt von Sprache ab, der von der Philosophie selbst nicht erklärt werden kann und auch nicht dieser Ebene entspricht. Gleichzeitig löse ich die Macht und die Begreifbarkeit der Sprache und des Mediums auf.

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Concept text coming soon.

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Concept text coming soon.

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Die Arbeit »—(November 2015)« ist eine Arbeit aus einer Serie mit abstrahierter Schrift. Diese Arbeit besteht aus 26 Zeichnungen. Vorlage sind die Titelseiten der Süddeutschzeitung aus dem ganzen Monat November 2015. Auf der Titelseite stehen oft die wichtigsten Nachrichten oder Ereignisse. Die Artikel sind oft sensationell und plakativ, damit sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Tageszeitungen werden jeden Tag neu herausgegeben. Sensationen von gestern sind am nächsten Tag schon vergessen und die Titelseite der Tageszeitung berichtet von einem anderem Geschehen. Bei der Arbeit »—(November 2015)« ist durch Abstraktion der Schrift die Zeitungen unlesbar geworden und verliert ihre Funktion als Zeitung, die Nachrichten übermittelt. Die Texte der sensationellen und wichtigen Ereignisse werden in ruhige schwarze Linien umgewandelt. Die Beobachter kann eigentlich nur das Datum erkennen, das als einziges nicht in abstrahierter Form dargestellt ist. So zeigen die 26 unlesbaren Zeitungen den Zeitverlauf eines Monats und die nur geringen Unterschieds des Layouts. Das Datum bietet als einziges Element Orientierung. Die Fragen, die mich bei dieser Arbeit bewegen sind: Was ist wirklich greifbar und bestimmbar in unsere Realität? Was ist die Grenze zwischen Jetzt und Vergangenheit? Was ist die Grenze des Verständnisses?

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Die Arbeit »o.T.« ist ein dunkelgraues oder fast schwarzen Bild, das aus der Asche einer Tageszeitung besteht. Dafür wurde eine Tageszeitung verbrannt und in Asche umgewandelt. Die Asche wurde dann gemahlen und mit einer kleinen Menge Bindemittel vermischt und direkt auf den Hintergrund des Bilderrahmens aufgetragen. Die schwarze rechteckige Form hat das gleiche Format wie die Originalzeitung. So entstehen neutrale, stille und monochrome Bilder. Obwohl jede Zeitung und jedes Tagesgeschehen höchst unterschiedlich waren, erscheinen in dieser serielle Arbeit »o.T.« alle Nachrichten, Information und Wirklichkeiten nahezu gleich. Nur der Untertitel weist auf das Datum und den Namen der Zeitung hin.

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Die Arbeit »Deutschland Reiseatlas 2014/2015, 1:200 000« besteht aus 106 DIN A3 Zeichnungen. In dieser Arbeit benutze ich die Positionen der Namen der Flüsse und Bäche aus dem deutschen Reiseatlas als Vorlage. Durch einen zeichnerischen Abstrahierungsprozess mache ich sich unlesbar und lösche sich damit in gewisser Weise aus. Flussnamen sind Eigennamen, die von Menschen gegeben und bestimmt werden. Sie existieren eigentlich nur in unserer menschlichen Welt. Durch die Abstraktion der Beschriftung entstehen lebendige blaue Linien. Sie zeigen die ursprüngliche und natürliche Form der Flüsse. Im Atlas übereinander liegende Schichten werden getrennt und damit befreit. Am Ende ergibt sich eine Fläche Deutschlands als Konstrukt aus Flussnamen. Es entsteht eine Landkarte Deutschlands auf der Orte nicht mehr eindeutig bestimmbar sind.

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Die Arbeit »Out of Line« sucht nach einer Weiterentwicklung des Themas der »Grenze«. Ich benutze die Collage als Medium und verwende als Material verschiedene Mode- und Architektur/Möbelzeitschriften. Mode-, Architektur- und Möbelzeitschriften sind einerseits das Symbol der Kultur, in der wir leben, sowie Zeichen für Schönheit. Andererseits sind sie Symbole des Konsums, des Eigentums und des Kapitalismus. Auch die Zeitschrift ist Teil der Medien, die sinnreiche Informationen vermitteln. Deshalb werden Fotos in Zeitschriften so eingesetzt, damit sie die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf sich ziehen. Das Thema der Arbeit »Out Of Line« beschäftigt sich wiederum mit der »Beziehung der Gegenstände zum äußeren Raum« und der »Befragung der Idee der Grenze und der Abgrenzung«. Aus verschiedenen Zeitschriften schneide ich Teile der Abbildungen aus, die nicht an der Grenze zwischen Gegenständen oder an der Grenze zwischen Gegenstand und Raum liegen, sondern an der Grenze der Farben und des Kontrastes. Diese Bildsegmente werden dann neu zusammengesetzt. Dadurch verschwimmen ihre ursprünglichen Formen und Funktionen sowie die Grenzen der Gegenstände/Produkte. Sie werden unbestimmt und ihre Greifbarkeit und Bestimmtheit in der Realität der Welt verschwindet. Es entstehen neue, ineinander übergehende Räume, Bilder und Grenzen, die dennoch Teil der Welt/Realität/Wirklichkeit sind.

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